Github-Übernahme: Ein super Deal - für Microsoft und den Rest
Mit der Übernahme von Github manövriert sich Microsoft geschickt aus einer Abhängigkeit und stärkt dabei noch sein Cloud-Geschäft. Das setzt wohl vor allem Atlassian unter Druck. Was der Kauf für das Open-Source-Engagement Githubs bedeutet, ist damit eigentlich auch völlig klar.
Dass ausgerechnet Microsoft Github übernimmt, mag für einige ungewöhnlich oder gar erschreckend erscheinen. Denn damit kauft just das Unternehmen, das wohl wie kaum ein anderes für proprietäre Software steht, den Anbieter, der das Entwicklungsmodell für Open-Source-Software wie kein Zweiter geprägt hat. Doch die Übernahme reiht sich als logische Konsequenz in einige wichtige Entscheidungen von Microsoft ein und passt dabei sogar noch perfekt in das Cloud-Geschäft von Microsoft, das dem Unternehmen deutlich Gewinne beschert.
- Github-Übernahme: Ein super Deal - für Microsoft und den Rest
- Code und Cloud als Kampfansage
- Geschäft nur von und mit der Community
Unter dem inzwischen nicht mehr wirklich neuen CEO Satya Nadella hat sich Microsoft vermehrt dem Geschäftsbereich zugewandt, der von und mit Entwicklern lebt, und dabei alle vorher möglicherweise bestehenden Berührungsängste abgelegt. Bereits im Jahr 2014 begann Microsoft mit der Offenlegung seines eigenes Frameworks .Net, das inzwischen auf Github entwickelt wird. Nur wenig später folgte mit Visual Studio Code ein neuer Editor, der schon bald als Open Source veröffentlicht wurde und auf Electron und Atom basiert, beides Eigenentwicklungen von Github. Ein leitender Entwickler bei Microsoft sagte im Zuge dieser Umwälzung vor rund drei Jahren gar: "Ein Open-Source-Windows wäre eine Möglichkeit".
Immer mehr auf und mit Github
Microsoft migrierte seitdem mehr und mehr seiner eigenen Open-Source-Projekte, die zudem im Laufe der Jahre immer zahlreicher wurden, zu Github oder startete diese direkt auf der Plattform. Außerdem investiert Microsoft auch selbst direkt oder indirekt in Open-Source-Software und -Projekte, die auf Github von einer größeren Community entwickelt werden. Dazu gehören etwa industrieweite Kooperationen wie Node.js.
Diese Entwicklung führte dazu, dass Microsoft die Liste der Open-Source-Beiträge für einzelne Organisationen bei Github im Jahr 2016 anführte. Im Jahr 2017 führte Visual Studio Code in der Auswertung von Github die Liste der Projekte mit den meisten Beitragenden an. Eigenen Angaben zufolge ist Microsoft mit rund 2 Millionen Commits im Jahr weiterhin die nach Beiträgen größte Organisation, die die Plattform nutzt. Bei all dieser Zuwendung seitens Microsoft hin zu Github blieb der eigene Codehosting-Dienst Codeplex zurück und wurde Anfang 2017 eingestellt.
In den vergangenen Jahren migrierte Microsoft Skype auf Electron und erstellte die Chat-Anwendung Teams auf Basis des Frameworks. Das für den Umzug der Windows-Entwicklung auf Git erstellte GVFS ist in Zusammenarbeit mit Github entstanden und wird auch von Github genutzt. Letztlich hat Microsoft seine Entwicklerwerkzeuge auch immer stärker an Github angebunden. Zuletzt kündigte das Unternehmen erst vor rund drei Wochen auf der Hausmesse Build entsprechende Änderungen an.
All das zeigt, wie abhängig Microsoft und seine Produktangebote inzwischen von Github sind. Der Kauf könnte also schlicht ein Schutz vor Konkurrenten gewesen sein, die Github nicht im Sinne von Microsoft weiterführen wollen. Denn dass Github früher oder später verkauft würde, war wahrscheinlich. Doch das kann als alleiniger Kaufgrund wohl kaum gelten. Es liegt nahe, dass Microsoft noch deutlich mehr mit Github vorhat und diese Pläne betreffen wohl vor allem die Integrationen und Dienstleistungen rund um die Kernfunktionen von Github.
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Das ist ja genau das Schöne an der Powershell: Es ist im Grunde genommen eine...
Ich denke das hat er gemeint. Bugzilla nutzt kaum noch wer, redmine ist auch nicht das...
Ich denke nicht, dass GitHub umbenannt wird. Immerhin ist GitHub eine sehr bekannte...
GitHub sieht auch deinen Closed-Source Quellcode. Unabhängig von Microsoft. Es ist auch...