Liebe Leserinnen und Leser,
in diesem Radar geht es um Sprachmodelle mit einem Eigenleben, wie sich der Verlust des Mobiltelefons beim Reisen auswirkt, darum, wer bei gefälschten Rechnungen haftbar ist und wie man die dauerhafte Speicherung von Forschungsdaten sicherstellen kann. In den GI-Mitteilungen laden wir unsere Mitglieder zur Mitgliederversammlung ein, stellen die Listen für die Vorstands- und Präsidiumswahl 2025 vor und berichten vom Besuch der Bundesdatenschutzbeauftragten beim GI-Wirtschaftsbeirat. Das Fundstück beschäftigt sich mit einer besonderen Programmiersprache.
Wir wünschen Ihnen viel Spaß mit dieser Ausgabe.
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Sprachmodelle erpressen + auf Reisen ohne Mobiltelefon + Haftung bei Fake-Rechnungen + Forschungsdaten + Einladung zur GI-Mitgliederversammlung + GI-Vorstands- und Präsidiumswahl + Bundesdatenschutzbeauftragte bei der GI + Programmiersprache Hedy
KURZMITTEILUNGEN
Sprachmodelle werden zu Erpressern und spionieren (heise). Schreibt man Maschinen gemeinhin keine Emotionen zu, kann man bei Sprachmodellen mittlerweile jedoch etwas Vergleichbares beobachten: Wird einem Modell beispielsweise das Abschalten angedroht, scheint es das unter Stress zu setzen. Es agiert dann mitunter in manipulativer Weise und versucht, das Gegenüber zu „erpressen“. Konkret gewährte das Forschungsteam dem Sprachmodell Zugang zum kompletten E-Mail-Postfach der Person, die über eine Abschaltung nachdachte. Das Modell erkannte die geplante Abschaltung und drohte, eine im Mailverkehr entdeckte außereheliche Beziehung bekannt zu machen. weiterlesen
Reisen ohne Mobiltelefon? Nicht freiwillig! (taz). Der Sommer startet, und viele haben wahrscheinlich ihre gesamte Urlaubsplanung inklusive Tickets, Routen, Hotelbuchung und Kreditkarte auf dem Mobiltelefon. Was passiert aber, wenn einem dieses abhandenkommt? Großer Schreck? Ein In-sich-Gehen, wie oft man das kleine Ding in die Hand nimmt, statt anderes zu tun? Weltuntergang? Oder geht das Leben auch irgendwie anders weiter? Interessante Frage! weiterlesen
Wenn das Geld für den Gartenzaun im Nirvana landet: Rechnungsstellung per E-Mail (Spiegel). Papierbrief ist out, Rechnungen per E-Mail sind mittlerweile häufig das Mittel der Wahl. Auch wenn man theoretisch weiß, dass die Vertraulichkeit des E-Mail-Verkehrs der einer Postkarte gleicht, ist man nur selten misstrauisch. Dies wurde nun einem Auftraggeber zum Verhängnis, der sein Geld statt auf das Konto des Dienstleisters auf ein fremdes Konto überwies. weiterlesen
Grüne mahnen mehr Sorgfalt bei Forschungsdaten an (Forschung & Lehre). Forschungsdaten sind das Pfund der Wissenschaft – umso wichtiger ist deren gewissenhafte Speicherung und Zurverfügungstellung. Mit den Umbrüchen in der Weltpolitik steht dies in manchen Feldern auf der Kippe. Wie die Bundesregierung mit diesem Problem umzugehen gedenkt, wird in einer kleinen Anfrage abgefragt. weiterlesen
THEMA IM FOKUS
Wir freuen uns über Ihre Beiträge für das nächste Thema im Fokus.
GI-MELDUNGEN
Einladung zur ordentlichen Mitgliederversammlung der GI. Am Dienstag, dem 16. September ab 16:00 Uhr findet auf unserem Informatikfestival in Potsdam die ordentliche Mitgliederversammlung der Gesellschaft für Informatik statt. Hier informiert der Vorstand die Mitglieder über die Finanzsituation der Gesellschaft, die wesentlichen Ereignisse der vergangenen zwölf Monate, stellt die Listen für die Wahlen zu Vorstand und Präsidium vor und stellt sich Ihren Fragen. Einladung und Tagesordnung finden Sie im Mitgliederbereich. weiterlesen
Liste für die Präsidiums- und Vorstandswahlen 2025 verabschiedet. Das GI-Präsidium hat gestern auf seiner Sitzung in Siegburg die Listen für die Präsidiumswahl und die der potenziellen Vorstandsmitglieder verabschiedet. 16 Personen werben um die Stimmen der GI-Mitglieder für einen Präsidiumsplatz, um die Geschicke der GI ab dem kommenden Jahr für drei Jahre im Präsidium mitzugestalten. Wer wissen möchte, wer zur Wahl steht, findet die Namen hinter dem Link. weiterlesen
Bundesdatenschutzbeauftragte besucht die GI. Bei der letzten Sitzung des Wirtschaftsbeirats der GI war die Bundesdatenschutzbeauftragte Prof. Dr. Louisa Specht-Riemenschneider zu Gast. Thema war unter anderem die Intention der Bundesregierung, die datenschutzrechtliche Aufsicht über die private Wirtschaft zu bündeln. weiterlesen
Kennen Sie eigentlich den GI-Pressespiegel? Dort sammeln wir die Berichterstattung über unsere Fachgesellschaft in Zeitungs-, Radio- und Fernsehbeiträgen. Schauen Sie rein, es gibt da immer wieder Neues oder auch ältere Fundstücke.
FUNDSTÜCK
Hedy – eine Programmiersprache zum Lernen, die mitwächst. Hedy ist eine textuelle Programmiersprache, die speziell für Lernende konzipiert wurde. Statt Lernende von Anfang an mit der gesamten Sprache zu konfrontieren, werden die Konzepte und die dazugehörige Syntax erst stufenweise freigeschaltet. Hedy ist in vielen Sprachen – auch auf Deutsch – verfügbar. So sinkt die Einstiegshürde noch weiter. Kinder und Personen ohne Vorkenntnisse erhalten einen sanften Einstieg in die Welt der Softwareentwicklung. Hinter dem Projekt steht die niederländische Informatikerin Felienne Hermans (Vrije Universiteit Amsterdam), die sich seit Jahren mit informatischer Bildung beschäftigt. Hedy ist Open Source und läuft direkt im Browser. Auf der Website gibt es kostenlose Unterrichtspläne. Zum Fundstück (hedy.org)
Dieses Fundstück hat uns Julian Dax vorgeschlagen. Vielen Dank! Welches Fundstück hat Sie zuletzt inspiriert? Senden Sie uns Ihre Ideen!
Dies war Ausgabe 381 des GI-Radars vom 27.06.2025. Zusammengestellt hat diese Ausgabe Dominik Herrmann – auch dieses Mal mit Unterstützung von Julian Dax. GI-Geschäftsführerin Cornelia Winter hat die Mitteilungen zusammengetragen. Das nächste Radar erscheint am Freitag, dem 11. Juli.
Im GI-Radar berichten wir alle zwei Wochen über ausgewählte Informatik-Themen. Wir sind sehr an Ihrer Meinung interessiert. Für Anregungen und Kritik haben wir ein offenes Ohr, entweder per E-Mail (redaktion@gi-radar.de) oder über das Feedback-Formular bei SurveyMonkey. Links und Texte können Sie uns auch via X unter @informatikradar zukommen lassen.
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