Telematik: TI-Konnektoren bekommen offiziell Option auf Softwareupdate

Die sogenannten TI-Konnektoren dürfen künftig auch offiziell nach einem Softwareupdate noch im deutschen Gesundheitswesen eingesetzt werden. Das kündigt die Gematik an, die die TI (Telematik-Infrastruktur) des Gesundheitswesens verantwortet. Zuvor war noch ein vollständiger Hardwaretausch der Konnektoren beabsichtigt. Der Chaos Computer Club (CCC) konnte jedoch zeigen, dass dies nicht notwendig ist und stellte zusätzlich ein Softwareupdate bereit. So sollen 400 Millionen Euro Kosten sowie mehrere Tonnen Elektroschrott vermieden werden.

Grundlage für die nun offizielle Möglichkeit zum Patch-Update sind die aktualisierten Spezifikationen für die TI-Konnektoren. "Darin enthalten ist die Option einer Laufzeitverlängerung von Konnektoren via Software-Update, welche für die Hersteller verpflichtend umzusetzen ist. Die Spezifikationen ermöglichen somit, dass die Laufzeit von TI-Konnektoren nach Ablauf einer fünfjährigen Betriebsdauer um maximal drei Jahre verlängert werden kann", schreibt die Gematik.

Zuvor hatte bereits das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) einer Verlängerung der Laufzeiten per Softwareupdate prinzipiell zugestimmt. Mit der Einführung der TI 2.0, die für 2025 geplant ist, sollen die Konnektoren sowieso nicht mehr notwendig sein und die vorhandenen Geräte könnten bis dahin weiter betrieben werden. Darüber hinaus zeigte der CCC bereits, dass ein weiteres Softwareupdate einen Betrieb für eine Übergangszeit auch mit neuen kryptografischen Primitiven ermöglichen kann.

Damit das Softwareupdate letztlich aber genutzt und eingespielt werden kann, erarbeiten die Bundesmantel­vertragspartner laut Gematik derzeit eine pauschale Finanzierungsvereinbarung. Dies soll eben nicht nur die Kosten für den Austausch umfassen, sondern auch die Kosten für ein Softwareupdate decken.