Open Source: Kraut- und Rüben-Software

Open-Source-Entwickler haben auf der Fosdem die Open Food Facts vorgestellt - ein Wikipedia-artiges Projekt, das Informationen zu Lebensmitteln sammelt und bewertet. Aber auch darüber hinaus ist die Landwirtschaft ein Thema für die Entwickler.

Artikel veröffentlicht am , Kristian Kißling/Linux Magazin/
Das Projekt Open Food Facts baut sich die Lebensmittel-Ampel einfach selbst.
Das Projekt Open Food Facts baut sich die Lebensmittel-Ampel einfach selbst. (Bild: Pixabay)

Im Supermarkt einfach schnell den Strichcode eines Lebensmittels mit dem Smartphone scannen und herausfinden, ob und wie gesund das Produkt ist - das will das Projekt Open Food Facts mit Hilfe einer eigenen Open-Source-App und auf Basis von Crowdsouring ermöglichen, was die Beteiligten auf der Fosdem-Konferenz in Brüssel vorgestellt haben. Das wohl wichtigste Detail der App soll dabei eine Lebensmittel-Ampel sein.

Inhalt:
  1. Open Source: Kraut- und Rüben-Software
  2. Open Source für Solawi

Sogenannte Lebensmittel-Ampeln sollen Käufern in Supermärkten durch Farbcodes schnell signalisieren, wie viel Zucker, Salz oder gesättigte Fette in bestimmten Nahrungsmitteln stecken. Denn nur wenige Verbraucher machen sich die Mühe, die Tabellen mit dem Nährwertgehalt auf den Produkten zu studieren. Und wenn sie es tun, bleibt oft die Frage, ob die angegebene Menge an Zucker oder Fett nun dem Durchschnitt entspricht oder besonders hoch ist. Verschiedene Versuche, eine solche Ampel einzuführen, scheiterten in der Vergangenheit an Politik und Lebensmittelindustrie, dabei sehen Ärzte einen starken Einfluss schlechter Ernährung auf die Gesundheit der Bevölkerung.

Seit kurzem können europäische Hersteller immerhin freiwillig einen Nutriscore auf ihren Produkten anbringen. Die fünfstufige Farb- und Buchstabenskala zeigt für ein Lebensmittel als Durchschnitt an, wie gesund dieses ist. Allerdings haben viele Hersteller wenig Anreiz, so eine Ampel zu verwenden.

Offene Daten, offene Ampel

Hier kommen die Entwickler von Open Food Facts ins Spiel. Nach dem Motto: Wenn die Industrie es nicht macht, machen wir es halt selbst, bieten sie Apps an, mit denen Käufer europaweit den Nutriscore von Produkten ermitteln können, selbst wenn dieser nicht auf den Verpackungen steht. Die Daten sollen, wie bei Wikipedia und Openstreetmap, von den Verbrauchern selbst kommen. Die gemeinnützige Organisation will dabei neben Fett, Zucker oder Salz auch Zusätze in Produkten anzeigen. Zugleich unterstützt das Projekt Informationen der Nova-Ampel, die signalisiert, wie stark ein Produkt von der Industrie verändert wurde.

In der Datenbank des in Frankreich gestarteten Projekts stecken bereits 1,1 Millionen Produkte, die Daten selbst stehen unter der Open Database License. Die gescannten Produkte haben die bislang 25.000 registrierten Benutzer in 182 Ländern mit Hilfe der Projekt-Apps zusammengetragen - aus Nordkorea fehlten noch Produktinformationen, scherzte einer der Entwickler in seinem Vortrag. Es gibt Apps für Android, iOS und Windows Mobile, beim Kategorisieren der Produkte hilft eine KI. Neben Open Food Facts arbeitet das Projekt bereits an einer weiteren App: Open Beauty Facts soll die zahlreichen Inhaltsstoffe in Schönheitsprodukten entschlüsseln.

Auf der Fosdem-Konferenz haben Entwickler aber auch darüber hinaus noch viele weitere Landwirtschaftsprojekte vorgestellt: zur besseren Organisation oder zum Verbessern des Anbaus.

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Open Source für Solawi 
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chewbacca0815 05. Feb 2020

Das ist völlig offensichtlich im wahrsten Sinn des Wortes, die Angabe stehen auf jeder...

_Kabi_ 05. Feb 2020

Kann an dieser Stelle nur CodeCheck für Android empfehlen. Wenn du mit dieser App...

FreiGeistler 04. Feb 2020

Warum mit Nährlösung? Warum nicht einfach ein Beet mit Hummuserde? Ich weiss vom Hors-Sol...



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