Brüssel sorgt für Unruhe :
Killt die EU die Medienpolitik?

Lesezeit: 5 Min.
Ursula von der Leyen verkündet auf einer Pressekonferenz die geplante Vorgehensweise der EU-Kommission gegen die Coronakrise.
Die EU-Kommission prüft den deutschen Medienstaatsvertrag. Wie es aussieht, könnte sie ihn zu Fall bringen. Aus obskuren Gründen. Die Folgen wären fatal.

Fünf Jahre haben die Bundesländer an einem Werk gearbeitet, das Epoche machen soll – dem Medienstaatsvertrag. Für epochal darf man ihn tatsächlich halten, denn er passt das Medienrecht an eine Lage an, die es längst gibt. Anders als bei seinem Vorgänger, dem Rundfunkstaatsvertrag von 1991, geht es nicht mehr nur um Sender, Rundfunk und Medienanbieter, sondern um die Mächtigsten der Mächtigen – Google, Microsoft, Facebook und die Telekom-Konzerne –, also um diejenigen, die in der digitalen Welt das große Rad drehen. Diese werden endlich in die Verantwortung genommen, sollen transparent sein, dürfen Inhalte nicht diskriminieren und unterliegen der Medienaufsicht. Doch wie es aussieht, könnte daraus doch noch nichts werden – weil die EU-Kommission den Medienstaatsvertrag kippt. Sie ist im Begriff, die deutsche und die europäische Mediengesetzgebung – man muss es so sagen – zu vernichten. Die weltumspannenden Digitalkonzerne hätten dann freie Hand.

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