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Meldung

Zweimal Bronze für das deutsche Team bei digitaler Informatik-Olympiade

Sie wollten in Singapur bei der 32. Internationalen Informatik-Olympiade (IOI) antreten, zwischenzeitlich herrschten Zweifel an der Umsetzbarkeit des Wettbewerbes. Doch dank der Organisatoren von der National University of Singapore und dank des großen Engagements der Akteure der teilnehmenden Länder konnte die IOI 2020 trotz COVID-19 vom 13. bis 23. September online stattfinden. Das deutsche Team hatte sein Quartier in Bonn aufgeschlagen, die Teilnahme wurde, nebst Rahmenprogramm, von den Bundesweiten Informatikwettbewerben (BWINF) realisiert.

Mit Marc Strufe aus Gönnheim und Lorenzo Conti aus Bonn sicherten sich zwei der insgesamt vier deutschen Teammitglieder eine Bronzemedaille. Strufe beendet damit eine erfolgreiche Saison. Er hatte bereits bei der Ostsee-Informatik-Olympiade (BOI) Silber und bei der Zentraleuropäischen Informatik-Olympiade (CEOI) Bronze gewonnen. Yasmine Briefs aus Bochum erreichte als einziges Teammitglied bei einer Aufgabe die volle Punktzahl. Am Ende verfehlte sie nur knapp einen Medaillenrang. Auch Bumjun Kim aus Dresden war von den Medaillenrängen nicht weit entfernt. 

Gesamtsieger der IOI 2020 wurde Wilhelm Lin aus den USA, der 600 von 600 Punkten erzielte; er konnte als einziger alle sechs Aufgaben perfekt lösen. Insgesamt schnitt das Team aus China am besten ab, das als einziges vier Goldmedaillen mit nach Hause nehmen konnte. Heute fand die Schlussfeier für die 343 Informatik-Olympioniken ebenfalls online statt und wurde von den 87 Teams aus aller Welt am Bildschirm verfolgt. 

Die IOI ist die jährliche Schülerweltmeisterschaft in Informatik. In zwei Prüfungen mussten die Schülerinnen und Schüler jeweils in fünf Stunden drei zum Teil extrem anspruchsvolle Probleme lösen, die Höchstbegabung, theoretische Vorkenntnisse auf Hochschulniveau und fehlerfreies Implementieren verlangen. Während die Aufgaben der ersten Prüfung sich in Parks und Anlagen von Singapur abspielten, sollten bei der zweiten Prüfung Netzwerkprobleme gelöst, einem Pilzforscher beim Kategorisieren geholfen und die Qualität von Kekspackungen analysiert werden.

Im nächsten Jahr soll die IOI in Singapur vor Ort stattfinden. Eine Chance zur Teilnahme haben die besten Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 38. Bundeswettbewerbs Informatik. 

Das deutsche Auswahlverfahren zur Internationalen Informatik-Olympiade wird seit 1989 durchgeführt und wird von den Bundesweiten Informatikwettbewerben (BWINF) ausgerichtet. BWINF wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung gefördert. Träger sind die Gesellschaft für Informatik e.V., der Fraunhofer-Verbund IUK-Technologie und das Max-Planck- Institut für Informatik. Die Bundesweiten Informatikwettbewerbe gehören zu den von den Kultusministerien der Länder geförderte Schülerwettbewerben und stehen unter der Schirmherrschaft des Bundespräsidenten.  

Gruppenfoto vor Schloss Birlinghoven v.l.n.r. Bumjun Kim, Lorenzo Conti, Philip Lukert (Coach), Manuel Gundlach, Yasmine Briefs, Marc Strufe, Dr. Leif Oppermann (Fraunhofer FIT). Quelle: BWINF