Der EU-Beamte Prabhat Agarwal soll an diesem Morgen die mächtigsten Konzerne der Welt bekämpfen, aber sein Sohn hat verschlafen. Es ist kurz nach acht, ein Dienstag Mitte November, als sich Agarwal, Vater dreier Teenager, aus dem Auto meldet: Es tue ihm leid, er habe seinen Sohn zur Schule fahren müssen. Jetzt habe er eine Stunde Zeit, um zu reden, danach müsse er dringend ein Treffen mit Vertretern der EU-Mitgliedsstaaten vorbereiten.

Agarwals Tage sind durchgetaktet: Auf Gespräche mit Experten folgen Treffen mit EU-Kommissar Thierry Breton, Agarwals Chef. Zwischendurch liest Agarwal Lobby-Papiere und spricht mit seinem 22-köpfigen Team, und das inmitten einer Pandemie, die selbst den Brüsseler Bürokratieapparat seit Monaten ins Homeoffice zwingt.