Öffentlicher Sourcecode für mehr digitale Souveränität

Gemeinsam mit Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg will das Bundesinnenministerium ein Open Source Repository für die Verwaltung aufsetzen.

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(Bild: Stokkete/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Jürgen Diercks

Mit Steuergeldern entwickelte Software sollte Verwaltungen, der Gesellschaft und der Industrie zur Weiterentwicklung frei zur Verfügung stehen. Das Bundesinnenministerium (BMI) will nun zusammen mit Nordrhein-Westfalen und Baden-Württemberg eine Plattform für Open-Source-Software der öffentlichen Verwaltung aufbauen. Sie soll es Bund, Länder und Kommunen erleichtern, Open-Source-Software wiederzuverwenden und gemeinsam weiterzuentwickeln.

Das übergeordnete Ziel ist die digitale Souveränität, also das Minimieren der derzeitigen Abhängigkeit von Hard- und Softwareherstellern vorwiegend aus den USA. Das Repository soll auch eine Dokumentationsplattform sein und ein Anwendungsverzeichnis enthalten. Wichtige Punkte sind dabei Rechtssicherheit, verständliche Nutzungsregeln, Aufklärung zu Open Source im Allgemeinen und das Zusammenführen der Community.

Eine Expertengruppe aus Mitgliedern der Open Source Business Alliance (OSBA), der Bundes-Arbeitsgemeinschaft der Kommunalen IT-Dienstleister e.V (VITAKO) und zahlreicher Kooperationspartner hatte im September 2020 die Vorarbeiten geleistet und ein erstes Konzept für ein „Open Source Code Repository“ erarbeitet. Die Initiative operiert unter dem Slogan „Ein Ort für öffentlichen Code“.

Parallel dazu hatte die AG „Cloud-Computing und Digitale Souveränität“ des IT-Planungsrates entschieden, noch 2021 ein Repository für Open Source Code in den Pilotbetrieb zu bringen. BMI, Nordrhein- Westfalen und Baden-Württemberg testen derzeit die erste Ausbaustufe der Plattform. Laut BMI wurde als erstes Ergebnis Ende März ein Minimum Viable Product mit den Kernfunktionen der zentralen Plattform fertiggestellt. Auf dessen Grundlage erfolgen derzeit Tests bei den Partnern sowie die agile Weiterentwicklung des Projekts.

Die Initiative „Ein Ort für öffentlichen Code“ ist in das Vorhaben weiterhin eingebunden. Ihre Unterstützer sind: AG KRITIS, #cnetz e. V., D64 e. V., Dataport AöR, Deutscher Landkreistag, Deutscher Städtetag, Digitalcourage e. V., Digitale Gesellschaft e. V., Do-FOSS , Dortmunder Systemhaus (dosys), DVZ M-V GmbH, Essener Systemhaus, Free Software Foundation Europe e.V., govdigital eG, iRights.Lab GmbH, KGSt, Komm.ONE AöR, IT.NRW, Landeshauptstadt München, Lecos GmbH, LOAD e. V., Offene Kommunen.NRW Institut e.V., Open Source Business Alliance (OSBA), publicplan GmbH, Stadt Frankfurt am Main, Stadt Oldenburg, Stiftung Neue Verantwortung e. V., Superrr Lab, The Document Foundation, VITAKO e. V., Wikimedia Deutschland.

(jd)