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Wer seine Fitness per Smartwatch vermisst, gibt unter Umständen sensible Daten von sich Preis.

© Getty Images/iStockphoto

Sicherheitslücke: Fitness-Tracker offenbaren Standort von US-Soldaten

Fitness-Tracker und Co. stellen im Militärbereich eine Sicherheitslücke dar. Das Pentagon will nun die Nutzung solcher Geräte durch US-Soldaten prüfen.

Nach der Veröffentlichung einer Karte mit Bewegungsprofilen von US-Soldaten auch in Konfliktgebieten durch eine Fitness-App überprüft das US-Verteidigungsministerium die Nutzung sogenannter Fitness-Tracker durch Armeeangehörige. Die Veröffentlichung der Daten zeige die Notwendigkeit eines stärkeren Bewusstseins, sagte Pentagon-Sprecher Rob Manning am Montag in Washington.

Mit einer umfassenden Untersuchung sollten die Sicherheit der Einsätze und der Schutz der Armeeangehörigen sichergestellt werden. Sie soll laut Manning auch die Nutzung anderer tragbarer elektronischer Geräte wie Smartwatches und Smartphones umfassen. Solche Geräte erfreuen sich auch bei der deutschen Zivilbevölkerung immer größerer Beliebtheit.

Die betreffende Karte der Firma Strava Labs zeigt die Bewegungen ihrer App-Nutzer auf der ganzen Welt. Zu sehen sind auch Laufrouten in Syrien, dem Irak und Afghanistan, wo das US-Militär im Kampf gegen den IS kürzlich eine tonnenschwere Bombe abgeworfen hat. Während einige Gegenden von vielen visualisierten Routen hell erleuchtet sind, stechen die Strecken in weniger frequentierten Regionen deutlich ins Auge. So ist die Karte des Irak größtenteils dunkel. Doch einige Militärstützpunkte der USA und ihrer Verbündeten im Krieg gegen die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) sind klar zu erkennen.

Mögliche Ortung erleichtert Anschläge

Während die Standorte einiger dieser Stützpunkte allgemein bekannt sind, zeigt die Strava-Karte auch Routen, die von Militärangehörigen zu stammen scheinen, die sich außerhalb der Stützpunktmauern bewegten. Auch weniger bekannte kleine Lager im Nord- und Westirak sind durch die Karte identifizierbar - Informationen, die für die Planung von Anschlägen und Hinterhalten verwendet werden könnten.

Die Angelegenheit hätte allerdings recht einfach vermieden werden können. Wie Strava mitteilte, könnten Kunden mit einer Datenschutz-Einstellung die Teilnahme am Kartenprojekt ablehnen. (AFP)

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