GI sieht Fortschritte für Informatik-Unterricht an deutschen Schulen

Am liebsten hätte die Gesellschaft für Informatik, dass Informatik Pflichtfach an allgemeinbildenden Schulen wird. Es gibt Fortschritte dorthin, sagt sie.

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Gegenüber 2021 (l.) hat sich auf dem Informatik-Monitor der GI von 2022 nicht viel geändert.

(Bild: Gesellschaft für Informatik)

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Die Gesellschaft für Informatik (GI) meint, Deutschland sei in Sachen Schulunterricht im Fach Informatik immer noch ein Flickenteppich. Es gebe aber eine Tendenz, dass die Farbe des sinnbildlichen Bodenbelags einheitlich wird, am besten erst einmal grün. Hier hebt die GI in ihrem Informatik-Monitor 2022, der den Stand der Entwicklungen an den allgemeinbildenden Schulen abbildet, Nordrhein-Westfalen hervor.

Bisher ist das Bundesland auf der GI-Landkarte seines Informatik-Monitors (PDF) orange gefärbt, das heißt, in Nordrhein-Westfalen ist ein curricular unterlegtes Angebot jeder Schulform ab Klasse 5 möglich. Mit der Einführung von verpflichtendem Informatik-Unterricht in den Jahrgangsstufen 5/6 zum Schuljahr 2021/22 wird das Land hellgrün getüncht, das steht für "Pflichtunterricht für alle Schüler*innen in einzelnen Jahrgangsstufen ab Klasse 5".

Bisher gibt es in Deutschland nur in einem Bundesland einen durchgängig verpflichtenden Informatik-Unterricht ab Jahrgangsstufe 5, nämlich in Mecklenburg-Vorpommern, das darum auf der GI-Landkarte schwarz gefärbt ist. In Hessen und Bremen – beide rot – fehlt hingegen jegliches Angebot für Informatik-Unterricht in Sekundarstufe I und II. Nordrhein-Westalen hat dagegen als erstes Bundesland informatikbezogene Kompetenzen im Sachunterricht und in Mathematik für die Grundschule ausgewiesen.

Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Thüringen wollen ein Pflichtfach Informatik in den kommenden Jahren einführen. Das Saarland hat für die Einführung im Schuljahr 2023/2024 bereits Leitlinien vorgestellt. Als zwei weitere große Baustellen bezeichnet die GI, dass die Informatik noch nicht mit den naturwissenschaftlichen Fächern in der gymnasialen Oberstufe und in der Lehrkräfte-Qualifizierung gleichgestellt sei.

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Den Sinn dessen, den Informatikunterricht an den allgemeinbildenden Schulen durchgehend zu etablieren, erläutert Prof. Dr. Ludger Humbert, Professor für Didaktik der Informatik an der Bergischen Universität Wuppertal: "Unsere Kinder müssen in die Lage versetzt werden, die vielen durch die Informatik geprägten gesellschaftlichen, ökonomischen und persönlichen Entwicklungen nicht nur zu verstehen, sondern mitgestalten zu können." Daher müsse die Informatik zumindest in der gymnasialen Oberstufe den naturwissenschaftlichen Fächern gleichgestellt werden.

(anw)