Digitale Steuererklärung :
Verwaltungsportal Elster ist überlastet

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Derzeit nur eingeschränkt verfügbar: Elster, das Portal der deutschen Steuerverwaltungen
Seit Tagen offenbar kommt es zu einer Überlastung von Elster: Die notwendige Steuererklärung für Haus- und Wohnungseigentümer kann momentan nicht übermittelt werden. Nutzer zeigen sich frustriert.

In Deutschland müssen Millionen Haus-, Wohnungs- und Grundstückbesitzer von Juli an bis spätestens Ende Oktober eine Art zweite Steuererklärung abgeben. Das hatte ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts in Karlsruhe ergeben. In der Regel findet diese Erklärung zur Grundsteuer elektronisch über die Plattform Elster statt. Darin werden unter anderen Daten zu Flurnummer, Baujahr, Wohnfläche und Bodenrichtwert der Immobilie angegeben.

Am Wochenende hat diese Neuregelung jedoch dazu geführt, dass Elster (Elektronische Steuererklärung) ob der vielen Anfragen überlastet war. Auf der Internetseite heißt es dazu: „Aufgrund enormen Interesses an den Formularen zur Grundsteuerreform kommt es aktuell zu Einschränkungen bei der Verfügbarkeit. Wir arbeiten bereits intensiv daran, Ihnen so schnell wie möglich die gewohnte Qualität zur Verfügung stellen zu können.“ Betroffen ist den Angaben zufolge auch die Nutzung von Mein ELSTER sowie der App „ElsterSmart“, „wenn die ElsterSmart-App und Mein ELSTER auf unterschiedlichen Geräten verwendet werden“.

In den sozialen Netzwerken fielen die Einschränkungen auf wenig fruchtbaren Boden: „Liebes #Finanzamt, wenn du schon darauf bestehst, dass ich die Grundsteuer über #Elster einreiche, DANN SORG DAFÜR DASS DEINE SERVER LAUFEN! Einmal mit Profis“, schrieb ein Nutzer. Den Angaben mehrerer Nutzer zufolge besteht das Problem bereits seit Donnerstag.

Für die Neuregelung können je nach Bundesland mal mehr und mal weniger Informationen gefragt sein, weil die Länder unterschiedliche Berechnungsmodelle anwenden. Bei Wohnungseigentümern geht es in der Regel um einige Hundert Euro im Jahr, bei Eigentümern größerer Mietshäuser auch um vierstellige Beträge. Wie viel am Ende fällig wird, erfahren die Eigentümer wahrscheinlich erst 2025, denn der aus ihren Daten zu errechnende Grundsteuerwert ist nur eine Komponente bei der Berechnung der Grundsteuer – und die Gemeinden können ihre Hebesätze anpassen und damit bestimmen, wie viel bei ihnen zu zahlen ist.

Elster wurde 1996 als Projekt der deutschen Steuerverwaltungen aller Länder und des Bundes gestartet. Es dient als digitale Abwicklung der Steuererklärung bzw. -anmeldung über das Internet. Koordiniert wird es vom Bayerischen Landesamt für Steuern in München.