Filmsynchronisation mit Vubbing: Nur nichts Falsches sagen
Früher wurde einfach neu synchronisiert, wenn zu viele unanständige Worte in einem Film zu hören waren. Heute nutzt man Deepfake-Technologie.
Mit Schimpfwörtern hat man im deutschen Filmbereich kein allzu großes Problem. Sie führen in der Regel auch nicht dazu, dass die FSK eine höhere Altersfreigabe erteilt, sie blickt da auf ganz andere Elemente eines Films. In den USA ist man aber deutlich puritanischer, und das nicht nur, was Nacktheit im Film betrifft, sondern auch Dialoge mit allerhand Kraftausdrücken. So etwas kann schnell in einem R-Rating enden - damit ist der Film erst ab 17 Jahren freigegeben.
- Filmsynchronisation mit Vubbing: Nur nichts Falsches sagen
- Wie Deepfake, nur mit Mundbewegungen
Wenn große Kinofilme früher in den USA irgendwann ins Fernsehen kamen und es zu viele "Fucks" gab, als dass man den Film zur besten Sendezeit hätte ausstrahlen können, gingen Sender dazu über, die entsprechenden Dialogpassagen einfach neu einsprechen zu lassen. Übrigens nie von den wirklichen Schauspielern, die sich für so etwas viel zu schade waren. Darum kam es schon vor, dass Zuschauer mit gutem Gehör immer wieder eine andere Stimme wahrnahmen.
Man kann natürlich auch Szenen komplett neu drehen, aber das sprengt jeden finanziellen Rahmen - bei teuren Filmen sowieso. Kleinere wiederum können es sich gar nicht leisten, so wie die Produzenten des vor einigen Wochen in den USA gestarteten Films Fall. Es geht um zwei Freundinnen, die ihre Ängste überwinden und Grenzen ausloten wollen.
Darum besteigen sie einen 600 Meter hohen, verlassenen Funkturm, doch sie kommen nicht mehr nach unten, nachdem die Leiter wegbricht. Den Elementen ausgesetzt und ohne jedwede Vorräte kämpfen sie ums Überleben. Ja, die Handlung ist hanebüchen, aber darum geht es hier ja nicht.
Zu viele "Fucks"
Der Film wurde verschiedenen Studios vorgeführt. Die drei Millionen US-Dollar teure Produktion sah man durchaus als etwas an, mit dem ein großes Publikum erreicht werden könnte. Das Studio Lionsgate hatte jedoch ein Problem: Die Protagonistinnen fluchten zu viel - in ihrer Lage verständlich, im Kino hätte das aber zu einem R-Rating geführt.
Lionsgate wollte auf ein PG-13-Rating abzielen, um auch jüngere Kinozuschauer zu erreichen, und bat die Filmemacher, die Menge an Schimpfworten zurückzufahren. Früher hätte das bedeutet, dass man entweder nachdreht, was sich diese Produktion nicht leisten konnte, oder eben nachsynchronisiert, aber das hätte man anhand der nicht zum Text passenden Mundbewegungen gemerkt.
Die heutige Technik macht aber vieles möglich. Das erkannte auch Co-Regisseur Scott Mann, der auch Co-CEO der Firma Flawless ist. Sie hat eine AI-Synchronisierungstechnik entwickelt, die darauf abzielt, bei der Lokalisierung ausländischer Produktionen die Synchronisation makelloser zu gestalten.
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wenn es mal Hunde und Katzen regnet (bei den Simpsons) und ähnlicher Unsinn verzapft...
Gibt es ja bereits für Übersetzungen, das die Klangfarbe des Originals erhalten bleibt...