Die Kunstwelt erlebt derzeit eine der größten Veränderungen ihrer Geschichte: KI-Bildgeneratoren wie DALL·E, Midjourney und Stable Diffusion, die es ermöglichen, auf Basis von Texteingaben wie "ein Corgi, der mit Albert Einstein in einem Cafe sitzt" passende Bilder zu erstellen. Sie stehen einem immer größeren Publikum offen, so gibt es etwa seit Mittwoch für DALL·E keine Warteliste mehr. Und je populärer sie werden, desto mehr stellen sie die bislang gängigen Definitionen von Kunst, Kreativität und Schöpfung infrage.

Die Folgen sind weitreichend. Erst vor wenigen Wochen gewann ein von einer Software generiertes Kunstwerk einen Wettbewerb, zum Unmut der anderen Teilnehmenden. Die Algorithmen können dabei helfen, fotorealistische Porträts anzufertigen oder Desinformation zu streuen. Sie können die Stile bekannter Künstler kopieren. Und sie werfen urheberrechtliche Fragen auf: Stellen die digitalen Werke nun wirklich eine kreative, schützenswerte Schöpfung dar? Oder sind sie womöglich nur geborgt oder gar gestohlen?