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WhitepaperMeldung

Positionspapier zu Risiken für Digitale Souveränität veröffentlicht

Das Papier des Kooperationsbeirats der Charta Digitale Vernetzung beschreibt die vier größten Risiken für eine erfolgreiche digitale Transformation und unsere digitale Souveränität – und nennt konkrete Maßnahmen, um ihnen zu begegnen. Vorsitzende des Beirats ist Kirsten Messer-Schmidt, Präsidiumsmitglied der GI.

Digitale Technologien sind aus unserer Lebens- und Arbeitswelt nicht mehr wegzudenken. Die damit einhergehende Transformation birgt enorme volkswirtschaftliche und gesellschaftliche Potenziale. So können digitale Technologien dabei helfen, die großen gesellschaftlichen Herausforderungen zu adressieren – allen voran den Klimawandel. Gleichzeitig steigen die Risiken einer zunehmenden Vernetzung: Sowohl die Pandemie als auch der Ukraine-Krieg haben gezeigt, wie verletzlich wir im Bereich der digitalen Infrastrukturen sind.

Kirsten Messer-Schmidt, Präsidiumsmitglied der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) und Sprecherin des Kooperationsbeirats der Charta Digitale Vernetzung e.V.: „Die Risiken für die digitale Souveränität in Deutschland sind größer denn je: Die Angreifbarkeit von kritischen IT-Systemen und -Infrastrukturen, der schleichende Verlust der Datenhoheit unserer Wirtschaft, die Abhängigkeit von Rohstoffen und Vorprodukten und der Fachkräftemangel bedrohen unseren Wohlstand und unsere Sicherheit. Deshalb ist es von großer Bedeutung, dass diese  Risiken dringend konsequent und ernsthaft behandelt werden – und zwar mit einem großen „Wumms“, um in der Sprache der Bundesregierung zu bleiben. Denn nur so wird sich die digitale Transformation in Deutschland bedarfsgerecht und damit erfolgreich gestalten lassen.“

In seinem Positionspapier beschreibt der Kooperationsbeirat der Charta Digitale Vernetzung die vier größten Risiken für eine erfolgreiche digitale Transformation und unsere digitale Souveränität und identifiziert Maßnahmen für ihre Behandlung:

  • Um der Angreifbarkeit kritischer IT-Systeme und Infrastrukturen zu begegnen, muss der Cybersicherheit höchste Priorität eingeräumt, die IT-Sicherheit in Wirtschaft, Gesellschaft und Verwaltung systematisch gestärkt, Know-how-Aufbau betrieben, konkrete Maßnahmen wie das Recht auf Verschlüsselung europaweit umgesetzt sowie staatliche Institutionen wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik gestärkt werden.
  • Um dem schleichenden Verlust der Datenhoheit zu begegnen, müssen Datensouveränität und Datenschutz durch leistungsstarke, wettbewerbsfähige und sichere digitale und Dateninfrastrukturen gestärkt, internationale Standards mitentwickelt und KI-Technologien „made in Europe“ noch stärker gefördert werden.
  • Um der großen Rohstoffabhängigkeit und Abhängigkeit von Vorprodukten zu begegnen, bedarf es einer systematischen Risikoanalyse und dem Monitoring kritischer Abhängigkeiten, der gezielten Förderung im Bereich digitaler Schlüsseltechnologien und der Stärkung des Hardware-Bereichs beispielsweise durch Open-Source-Ansätze.
  • Um dem dramatischen Fachkräftemangel zu begegnen, muss die digitale Mündigkeit in der Breite der Gesellschaft gefördert und digitale Kompetenzen im MINT-Bereich müssen in der Schule sowie in der Aus- und Weiterbildung gestärkt werden.

Die GI ist Mitglied der Charta digitale Vernetzung e.V., einem Kodex für die verantwortungsvolle Gestaltung der digitalen Gesellschaft. Zehn Grundsätze bilden das normative Fundament der Initiative, deren Engagement für ein gemeinsames Wertegerüst und ein nachhaltiges Verantwortungsbewusstsein in der digitalen Transformation heute mehr denn je von Bedeutung ist. Der Kooperationsbeirat der Charta Digitale Vernetzung e.V. unter der Leitung der GI hat die Aufgabe, die individuellen Maßnahmen der Verbandsmitglieder mit der Maßgabe abzustimmen, dass ein an den Grundsätzen der Charta ausgerichtetes gemeinsames Verständnis für den Weg in die digitale Gesellschaft bei Politik, Wirtschaft, Wissenschaft und Zivilgesellschaft entsteht und in gemeinsamen und individuellen Maßnahmen entsprechend umgesetzt wird.

Das vollständige Positionspapier ist hier verfügbar.

#PUBLIKATIONEN Positionspapier: Risiken für die Digitale Souveränität in Deutschland IETZT VERFÜGBAR
Das Positionspapier nennt nicht nur Risiken, sondern auch konkrete Handlungsempfehlungen.