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Nach knapp zwei Jahren Deutsche Funkloch-Behörde vergibt ersten Förderbescheid

Die noch von Andreas Scheuer gegründete Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft soll Lücken in der Netzabdeckung schließen - und musste bereits einige Kritik einstecken. Nun werden erste Arbeitsergebnisse sichtbar.
Ein Mobilfunkmast in Bayern: Bis Ende 2025 sollen es in Deutschland noch ein paar mehr werden.

Ein Mobilfunkmast in Bayern: Bis Ende 2025 sollen es in Deutschland noch ein paar mehr werden.

Foto: Karl-Josef Hildenbrand/ picture alliance / dpa

Fast zwei Jahre nach ihrer Gründung hat die bundeseigene Mobilfunkinfrastrukturgesellschaft (MIG) einen Förderbescheid übergeben, damit unter ihrer Regie das erste Funkloch geschlossen werden kann. Die Telekom-Tochter Deutsche Funkturm GmbH bekam den Zuschlag, damit sie in einem Wandergebiet im bayerischen Lambach im Landkreis Cham einen Funkmast errichtet, wie die MIG in Naumburg (Saale) mitteilte. Die Übergabe des ersten Förderbescheids sei »ein wichtiger Meilenstein für die flächendeckende Mobilfunkversorgung in Deutschland«, sagte MIG-Chef Ernst-Ferdinand Wilmsmann. Finanzielle Details über den Deal wurden nicht bekannt.

Der im Januar 2021 gegründeten MIG stehen 1,1 Milliarden Euro aus Bundesmitteln zur Verfügung, um Funklöcher zu schließen, wo es sich für die Mobilfunkbetreiber nicht lohnt. Sie soll »allen Bürgerinnen und Bürgern, Gemeinden und Unternehmen den Anschluss an das Entwicklungspotenzial und die Zukunftschancen der Digitalisierung ermöglichen«, wie es auf der Webseite des Unternehmens heißt. Bis Ende 2025 sollen fast alle deutschen Haushalte (99,95 Prozent) und 97,5 Prozent der Fläche mit dem Mobilfunkstandard 4G versorgt werden. Anfang 2022 lag der Flächenanteil von 4G bei 96,17 Prozent.

Ende 2023 soll der Mast stehen

Der Start der MIG nach der Gründung verlief eher schleppend , unter anderem weil sich kein Personal für die Gesellschaft fand. Die Gesellschaft handelt sich wegen mangelnder Kooperation auch schon Kritik vom Bundesrechnungshof ein. Doch nun werden erste Arbeitsergebnisse sichtbar. In zahlreichen Markterkundungsverfahren klärte die auch »Funkloch-Behörde« genannte Gesellschaft, wo ohne staatliche Förderung weiterhin künftig Funklöcher bestehen würden. Für diese Gebiete brachte sie daraufhin Förderaufrufe auf den Weg, bei denen Infrastrukturfirmen Angebote mitmachen sollten.

Das Funkloch im Landkreis Cham soll Ende 2023 verschwunden sein. Zwei weitere Anträge aus den Kreisen Ahrweiler (Rheinland-Pfalz) und Soest (Nordrhein-Westfalen) werden derzeit abschließend geprüft, heißt es von der MIG gegenüber dem SPIEGEL.

cjw/dpa