Guido van Rossum: Python-"Diktator" nimmt "dauerhafte Auszeit"
Der Gründer der Programmiersprache Python, Guido van Rossum, tritt von seiner Position als Projektchef auf Lebenszeit zurück. Van Rossum will sich künftig vor allem aus wichtigen Entscheidungen in Bezug auf die Sprache heraushalten.
In vielen Open-Source-Communities gibt es die Position des sogenannten Benevolent Dictator for Life (BDFL). Dabei handelt es sich um eine Person, ohne welche die Community allein keine wichtigen Entscheidungen treffen kann. Meist sind die BDFL die Gründer des Projekts, so auch in der Python-Community. Titelträger ist dort der Gründer der Programmiersprache, Guido van Rossum. Wie der Entwickler nun auf der Mailing-List der Python-Beitragenden mitteilte, tritt er freiwillig von dieser Position zurück.
Van Rossum schreibt dazu: "Ich möchte mich ganz aus dem Entscheidungsprozess zurückziehen. Ich werde immer noch eine Weile als gewöhnlicher Core-Entwickler dabei bleiben, und ich werde immer noch als Mentor für Leute zur Verfügung stehen - möglicherweise sogar mehr als bisher. Aber ich nehme mir im Grunde genommen eine dauerhafte Auszeit von der Position als BDFL, und ihr alle seid nun auf euch allein gestellt."
Als Grund gibt van Rossum die Diskussion um PEP 572 an. Dabei handelt es sich um eine heftig diskutierte Erweiterung der Sprache Python, die letztlich durch die Macht van Rossums Teil von Python wurde. "Ich will nie so hart für ein PEP kämpfen müssen und dann feststellen, dass so viele Leute meine Entscheidungen verachten", schreibt der Python-Gründer. Hintergründe zu PEP 572 und der Diskussion dazu liefert das Magazin LWN.net.
Vorerst führerlose Python-Community
Van Rossum schreibt, dieser Rückzug hätte früher oder später sowieso geschehen müssen. Scherzhaft verweist er etwa auf seinen möglichen Tod durch "den Bus, der immer noch um die Ecke lauert", und dass er nicht jünger werde. Die wohl wichtigste Entscheidung in Bezug auf Python ist aber, dass van Rossum keinen Nachfolger als BDFL ernennen wird.
Was genau das für Python heiße, lässt van Rossum offen. Er mache sich keinerlei Sorgen um das Tagesgeschäft wie das Behandeln der Probleme des Issue-Trackers auf Github. Die wichtigen Entscheidungen seien in Python aber die Annahme neuer Spracherweiterungen durch PEPs sowie die Aufnahme neuer Entwickler in den Kreis der Kern-Entwickler von Python. Wie das geschehen solle, lässt van Rossum offen.
Er schreibt: "Wir können vielleicht Prozesse für diese Dinge als PEPs aufschreiben. Vielleicht werden diese PEPs eine Art Verfassung bilden. Aber hier ist der Haken: Ich werde versuchen, euch alle (die aktuellen Committer) das selbst herausfinden zu lassen."
Als Reaktion auf die Ankündigung van Rossums passierte genau das: Die Python-Community diskutiert bereits mögliche neue Organisationsformen. Eine Entscheidung steht aber noch aus.
Ich glaube, dass es einen Punkt gibt, andem ein Produkt eigentlich alles besitzt, was es...
und was ändert die definition am produkt...projekt...
Wenn man die Wichtigkeit von Nachrichten danach bemisst, ob die Welt sich vorher drehte...
Der Python Syntax ist schon "easy" und "leserlicher" im vergleich zu anderen Sprachen...