Positivismusstreit :
Ein Quexit in der Soziologie?

Von Gerald Wagner
Lesezeit: 6 Min.
Messender und deutender Geist, brüderlich vereint: die Statuen von Alexander und Wilhelm von Humboldt vor der Humboldt-Bilbiothek in Berlin
Ein neuer Positivismusstreit spaltet die Soziologie. Deuten steht gegen Messen. Der Konsens über Methodenvielfalt scheint aufgebrochen.

Die Deutsche Gesellschaft für Soziologie (DGS) hat heute rund dreitausend Mitglieder, deren fachliche Interessen sich in 35 Sektionen organisieren. 870 Vorträge bot der jüngste Soziologentag in Göttingen. Wie üblich versprach das Motto der Tagung „Komplexe Dynamiken globaler und lokaler Entwicklungen“ alles und nichts. Nach außen erscheint das Fach damit ebenso vielfältig und bunt wie die von ihm erforschte Gesellschaft selbst. Dennoch wird die deutsche Soziologie derzeit von einem Streit zerrissen, der sie zu spalten droht.

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