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StellungnahmePressemitteilung

GI fordert Nachbesserungen beim Gesetzentwurf zur Modernisierung der Berufsbildung

Der Beirat für IT-Aus- und Weiterbildung der Gesellschaft für Informatik e.V. begrüßt, dass das BMBF die duale berufliche Bildung in Deutschland attraktiver gestalten will, lehnt aber insbesondere die geplanten Bezeichnungen “Berufsbachelor” und “Berufsmaster” ab, weil sie an Hochschulabschlüsse erinnern.

Der Beirat für IT-Aus- und Weiterbildung der Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) begrüßt das Ziel des Berufsbildungsmodernisierungsgesetz (BBiMoG), die duale berufliche Bildung in Deutschland attraktiver zu gestalten und sie so als einen hochwertigen Bildungsweg weiterzuentwickeln. 

Simone Opel (Universität Paderborn), Beirätin für IT-Aus- und Weiterbildung der GI: „Die Digitalisierung, der demografische Wandel, die mangelnde gesellschaftliche Teilhabe von Jugendlichen mit schlechteren Startchancen und die fehlende Ausbildungsqualität in einigen Branchen machen es notwendig, die berufliche Bildung zu modernisieren. Allerdings lehnen wir insbesondere die geplanten Bezeichnungen „Berufsbachelor“ und „Berufsmaster“ ab, weil dadurch die unterschiedlichen akademischen und beruflichen Kompetenzen mit fast identischen Bezeichnungen belegt werden. Es droht Verwechslungsgefahr, Begriffschaos und die Gefahr der Abwertung der akademischen Bildung. Die notwendige Aufwertung der dualen Berufsausbildung muss über andere Wege geschehen, wie bspw. eine bessere Bezahlung oder die Anerkennung überwertiger Erwerbstätigkeit.“

Darüber hinaus kritisiert der Beirat, dass die Politik mit dem Gesetz die Chance verpasst, der steigenden Bedeutung digitaler Kompetenzen gerecht werden und empfiehlt, dass sich das BBiMoG beispielsweise für den Anschluss an den European e-Competence Framework (e-CF) öffnet. Zudem müsse die Attraktivität der beruflichen Bildung für Frauen verbessert werden. Das beinhalte auch eine geschlechterneutrale Sprache. Deshalb plädiert der Beirat u.a. dafür, im BBiMoG auf den Begriff „Lehrling” zu verzichten und ausschließlich von „Auszubildenden“ zu sprechen.

Die gesamte Stellungnahme kann hier heruntergeladen werden: BBiMoG-Stellungnahme der GI.

Über die Gesellschaft für Informatik e.V.

Die Gesellschaft für Informatik e.V. (GI) ist mit rund 20.000 persönlichen und 250 korporativen Mitgliedern die größte und wichtigste Fachgesellschaft für Informatik im deutschsprachigen Raum und vertritt seit 1969 die Interessen der Informatikerinnen und Informatiker in Wissenschaft, Wirtschaft, öffentlicher Verwaltung, Gesellschaft und Politik. Mit 14 Fachbereichen, über 30 aktiven Regionalgruppen und unzähligen Fachgruppen ist die GI Plattform und Sprachrohr für alle Disziplinen in der Informatik. Die Mitglieder binden sich an die Ethischen Leitlinien für Informatikerinnen und Informatiker der GI. Weitere Informationen finden Sie unter www.gi.de.

Pressekontakt:
Frithjof Nagel
Gesellschaft für Informatik e.V. (GI)

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