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Sehr geehrte Leserinnen und Leser,
angesichts des Sicherheitsdebakels um die Software PC-Wahl, die bei der Ermittlung des vorläufigen Amtsergebnisses der Bundestagswahl eine wichtige Rolle spielt, geht es in diesem GI-Radar um IT-Sicherheit (Kurzmitteilungen). Unser Thema im Fokus konzentriert sich auf aktuelle Entwicklungen zur Sicherheit in Web-Browsern.
Etwas verspielter geht es im Fundstück zu, das mehr Tiefgang hat, als Sie vielleicht denken. Apropos „denken“: Denken Sie daran, am Sonntag Ihre Stimme abzugeben, falls noch nicht geschehen!
Nun wünschen wir Ihnen viel Spaß bei der Lektüre.
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CCleaner infiziert + Gütesiegel für Software + Tablets in der Schule + Chronik der Überwachung + Wer überwacht die Überwacher? + Programm der INFORMATIK 2017 + Wahlsoftware überprüfen! + E-Learning-Abschlussarbeiten + Google Quick Draw: Wohin schaut der Fisch?
KURZMITTEILUNGEN
CCleaner-Software infiziert (heise). Version 5.33.6162 des bei Windows-Nutzern beliebten Programms enthält Schadcode. Unbekannte Angreifer wollten sich dadurch Zugang zu 20 Unternehmen verschaffen, darunter ein deutscher Spielhallen-Betreiber. weiterlesen
Gütesiegel für Software (Informatik aktuell, 7 min). In diesem Beitrag geht es um den Nutzen eines Gütesiegels für Software und den Zusammenhang zwischen Dijkstra und Eleganz und Schönheit. weiterlesen
Tablets in der Schule (Süddeutsche). Kinder werden zum Spielball von Wirtschaftsinteressen und leerer Kassen in den Ländern – meint Gerald Lemke in der SZ. weiterlesen
Chronik der Überwachung (netzpolitik, 17 min). Wann wurde der biometrische Reisepass eingeführt? Wann das Vermummungsverbot? Netzpolitik.org hat einen chronologischen Überblick über die verschiedenen Gesetze zusammengestellt, die Maßnahmen zur Überwachung und Identifizierung regeln – von 1950 bis heute. weiterlesen
Wer überwacht die Überwacher (Süddeutsche)? Die Sousveillance-Bewegung argumentiert: wenn alle alle überwachen, ist die Gefahr des Machtmissbrauchs kleiner. Ob das stimmt? Eine Analyse in der SZ. weiterlesen
THEMEN IM FOKUS
Browser-Sicherheit. Viele Nutzer verbringen einen Großteil ihrer Zeit im Web-Browser. Dementsprechend hoch sind die Anforderungen an die Sicherheit dieser Programme. In den letzten Tagen gab es mehrere Nachrichten und Ankündigungen zu diesem Thema.
Ein Expertenteam um die deutsche Firma X41 D-Sec hat die Browser Chrome, Internet Explorer und dessen Nachfolger Edge analysiert und hinsichtlich ihrer Resilienz gegen Angriffe verglichen (helpnetsecurity.com, engl.). Die Autoren kommen zum Schluss, das Chrome besser abschneidet als Edge. Edge schneidet wiederum besser ab als Internet Explorer. Zu einem ähnlichen Ergebnis kommt ein Mitarbeiter von Googles Project Zero in einer aktuellen Analyse (Project Zero Blog, engl.), bei der die DOM-Engine der Browser mittels Fuzzing überprüft wurde (Chrome: 2 Schwachstellen, Internet Explorer und Firefox jeweils 4, Edge: 6, Safari: 17). Den aktuell wohl umfassendsten Überblick über Browser-Sicherheit gibt ein gerade erschienenes Whitepaper des deutschen Unternehmens Cure53 (cure53.de, engl., 330 Seiten).
Zu guter Letzt wollen wir auf eine Firefox-Erweiterung hinweisen. Mit dem Add-on Multi User Container ist es möglich, die Aktivitäten im Browser unter mehreren verschiedenen Identitäten vorzunehmen. Der Browser verwaltet dazu die Cookies und Sitzungen für jede Identität getrennt. Dadurch lassen sich Berufliches und Privates besser voneinander trennen oder ein Dienst wie Twitter mit verschiedenen Accounts gleichzeitig nutzen.
Über welches Thema möchten Sie mehr erfahren? Schicken Sie uns Ihre Vorschläge!
GI-MELDUNGEN
Programmheft zur INFORMATIK 2017. Das detaillierte Programm der GI-Jahrestagung INFORMATIK 2017 zum Thema „Digitale Kulturen“ in Chemnitz ist nun verfügbar. weiterlesen
Wahlsoftware überprüfen. Die GI fordert eine sorgfältige Prüfung der bei der Bundestagswahl eingesetzten Wahlsoftware. Informatiker hatten gezeigt, dass diese korrumpierbar ist. weiterlesen
E-Learning-Abschlussarbeiten. Laura Wartschinski und Helena Jank sind auf der Tagung DeLFI in Chemnitz für ihre Abschlussarbeiten ausgezeichnet worden. weiterlesen
Kennen Sie den GI-Bewegungsmelder? Haben Sie kürzlich eine neue Aufgabe übernommen? Dann melden Sie sich bei uns!
FUNDSTÜCK
Schaut bei Ihnen der Fisch nach links oder rechts? Seit einer Weile bittet Google auf der Webseite Quick Draw darum, ein bestimmtes Objekt (z.B. „fish“ oder „church“) in 20 Sekunden zu zeichnen. Ein neuronales Netz versucht währenddessen, das Gekritzel zu erkennen – was erstaunlich oft gelingt. Nun haben die Entwickler erste Ergebnisse veröffentlicht.
Dass es kulturell bedingt regionale Besonderheiten gibt, war zu erwarten. Noch nie traten diese aber so plakativ in Erscheinung wie jetzt: In manchen Ländern malen die Menschen ein „bread“ als Brotscheibe, in anderen gleich einen ganzen Laib (in Frankreich natürlich ein Baguette!). Viele Motive und Erläuterungen auf Deutsch gibt es bei Nerdcore. Und was passiert wohl, wenn man die Menschen darum bittet, einen Kreis zu malen? Grafisch animierte Antworten gibt es bei Quartz (7 min, engl.).
Welches Fundstück hat Sie zuletzt inspiriert? Senden Sie uns Ihre Vorschläge!
Dies war Ausgabe 198 des GI-Radars. Die Inhalte dieser Ausgabe hat GI-Junior-Fellow Dominik Herrmann aufbereitet, bei dem der Fisch übrigens immer nach links schaut. Die GI-Mitteilungen hat GI-Geschäftsführerin Cornelia Winter zusammengetragen. Das nächste GI-Radar erscheint am 6. Oktober 2017.
Im GI-Radar berichten wir alle zwei Wochen über ausgewählte Informatik-Themen. Wir sind sehr an Ihrer Meinung interessiert. Für Anregungen und Kritik haben wir ein offenes Ohr, entweder per E-Mail (redaktion@gi-radar.de) oder über das Feedback-Formular bei SurveyMonkey. Links und Texte können Sie uns auch über Twitter (@informatikradar) oder Facebook zukommen lassen.
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